Blutwurst - Eine der ältesten Wurstarten der Welt!
Die Blutwurst zählt zu den Kochwürsten und wird so bezeichnet, da zur Herstellung frisches Blut verwendet wird. Sie wird auch als Rotwurst oder Schwarzwurst bezeichnet. Die Hauptbestandteile der Blutwurst sind Schweineblut, Fett oder Speck, Schwarten und Gewürze. Hauptmerkmal der Blutwurst ist die zumeist dunkle-rötliche Farbgebung und die Schnittfähigkeit im erkalteten Zustand. Blutwurst ist in vielen Landesküchen vertreten, so auch in der Bayerischen Küche.
Herkunft und Geschichte der Blutwurst
Blutwurst gilt als einer der ältesten Wurstsorten der Menschheit und wurde nachweislich bereits in der Antike hergestellt und verzehrt.
Der griechische Dichter Homer erwähnte in der Antike im 18. Gesang seines Werkes „Odysee“ mit Blut und Fett gefüllte Ziegenmägen. Zitat aus der Odysee: „Ziegenmägen liegen im Feuer, die wir zum Nachtmahl hingelegt, nachdem mit Fett und mit Blut wir sie füllten“.
Ebenso gut überliefert ist die kraftspendende Blutsuppe der spartanischen Krieger aus dem klassischem Altertum (etwa 500 vor Christus). Bis zu Herstellung der uns bekannten Blutwurst war es ab diesem Zeitpunkt wohl nicht mehr weit. Der Legende nach ließ der Tyrann Lykorgos an seine Truppen als einzige Nahrung eine mystische schwarze Suppe mit Blut, Speck und Zwiebeln ausgeben durch die die Krieger Spartas unbezwingbar werden sollten.
Auch im alten Rom war die Blutwurst eine bekannte Spezialität. So findet man einige Erwähnungen zur Blutwurst durch den römischen Dichter Martial (40 bis ca. 104 nach Christus) und bei den Germanen. Die römische Blutwurst wurde als „Butulie“ bezeichnet. Die Römer verzehrten Blutwurst auf Ihren Festlichkeiten zu ehren der Götter.
Im Mittelalter wurde die Blutwurst mehrmals verboten aufgrund Ihrer Verbindung zu heidnischem Brauchtum. So kam es das der Papst LEO VI zwischen 928 und 929 folgendes Dekret erließ: „Wer Blut zu Speise umschafft, wird hart gegeißelt, bis die Haut geschoren und ewig aus dem Lande verbannt“.
Eine weitere Interessante Überlieferung der Blutwurst erfährt man von der Tradition der ehrwürdigen französischen „Confrérie des Chevaliers du Goűte-Boudin“ („Bruderschaft der Ritter der Blutwurst“) die aus Mortagne-au-Perchein (Normandie, Frankreich) stammt:
“.. denn schon maurische Eroberer sollen diese am Euphrat und am östlichen Mittelmeer geschätzte kulinarische Spezialität eingeführt haben, als sie durch die Landschaft Perche zogen. Sie errichteten ein Lager auf einer Anhöhe, die dann Mauritania, später Mortagne genannt wurde. Im Mittelalter verbreitete sich die Herstellung der Blutwurst, so dass der Ruf der Stadt bis in die Champagne und bis zu den Märkten von Flandern drang. Am Ende des dreißigjährigen Krieges nahmen die Engländer das Rezept auf ihre Insel mit und als in den Religionskriegen die Hugenotten aus Frankreich vertrieben wurden, gelangte diese Speise auch in die alemannischen Länder, wo sie zwar schon bekannt war, aber anders zubereitet wurde. Die Tradition der Blutwurst blieb vor allem auf dem Land erhalten, wurde durch vielfältige Erfahrungen und Versuche bereichert und hat im 21. Jahrhundert wohl ihren höchsten Grad der Vollkommenheit erreicht“.
Der Grundgedanke bei der Blutwurstherstellung war sicherlich, dass man versuchte stets so viel wie möglich vom geschlachteten Tier zu verwendenden und zu Wurst zu verarbeiten. So wurden auch Innereien und Blut für die Wurstherstellung verwendet. Die Blutwurstherstellung zählt daher zu den traditionellen Rezepturen der Wurstherstellung.
In der heutigen modernen industriellen Schlachtverarbeitung ist Blut nur noch ein Nebenprodukt, das bei der Wurstherstellung nur noch in geringen Mengen (und meist in gepökelter Form) eingesetzt wird.
Zutaten und Herstellung der Blutwurst
Abhängig von der Rezeptur besteht Blutwurst in der Regel zu etwa 60-80% aus zerkleinerter und gegarter Schweineschwarte und 20-40% Schweineblut. Weitere Zutaten sind in der Regel gegarte Speckwürfel, gepöckeltes Fleisch, Innereien, getrocknete Brotwürfel, Grütze, Zwiebeln, Milch oder Sahne. Typische Gewürze der Blutwurst sind Salz, Majoran, Piment, Macisblüte und in seltenen Fällen auch Thymian.
Zur Herstellung von Blutwurst werden zunächst Schwarten vom Schwein durch Kochen in Wasser oder Brühe gegart. Anschließend werden die gekochten Schwarten zusammen mit Zwiebeln im Kutter zerkleinert und mit Schweineblut zu einem feinkörnigem Brei vermengt. Der Brei wird gewürzt und in Wursthüllen (Darm oder Magen), Kunstdärme, Gläser oder Dosen gefüllt. Je nach Zubereitungsart werden die Würste nach dem Abfüllen in kochendem Wasser oder über Wasserdampf gegart. Einige Sorten werden nach dem Garprozess noch über Kaltrauch geräuchert oder getrocknet, was die Haltbarkeit der Wurst bedeutend erhöht.
Durch das Garen gerinnt das Bluteiweiß in der Wurst, wodurch Sie die typische rot-schwarze Farbe erhält. Zudem erstarrt die Gelatine der Schwarte beim Abkühlen, wodurch die Blutwurst schnittfest wird.
Warum heißt die Blutwurst eigentlich Blutwurst?
Die Wurst wird als Blutwurst bezeichnet, weil bei der Herstellung ein großer Anteil Blut verwendet wird. Zumeist wird hier Schweineblut verwendet. Der Anteil an Schweineblut liegt je nach Rezeptur bei ca. 20-40%.
Weitere Bezeichnungen der Blutwurst
Blutwurst wird häufig auch als Rotwurst oder Schwarzwurst bezeichnet.
Weitere Bezeichnungen anderer Regionen und spezieller Varianten sind:
- Tiegelwurst (Sachsen)
- Gribenwurst (Verbreitet im nord- und ostdeutschen Raum)
- Puttes (Aachener Bezeichnung für eine Blutwurst)
- Flönz (Rheinländische Bezeichnung)
- Blunzen (Österreichische Bezeichnung)
Variationen und Verbreitung der Blutwurst
Die Wurst stammt aus europäischen Raum. Über die Jahrtausende haben sich eine Vielzahl an verschiedenen Blutwurstvariationen entwickelt. Die Bekanntesten sind nachfolgend aufgelistet:
- Westfälische Möppkenbrot (Westfälische Blutwurstspezialität)
- Rote Grützwurst (Verbreitet im nord- und ostdeutschen Raum)
- Flönz (Blutwurstspezialität aus dem Rheinland)
- Öcher Puttes (Aachener Blutwurstspezialität)
- Beutelwurst (Westfälische Blutwurstspezialität)
- Kaszanka (Blutwurst mit Graupen; Polnische Blutwurstspezialität)
- Morcilla de Burgos, Morcilla de Jaén oder Morcilla de verduras (Spanische Blutwurstspezialitäten)
- Mustamakkara (Finnische Blutwurstspezialität die heiß mit Preiselbeerkonfitüre gegessen wird)
- Mutura (Kenianische Blutwurst mit Schafsblut und spezieller Gewürzmischung die aus Ingwer, Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Koriander und Piri-Piri-Schoten besteht)
Die Blutwurst ist Weltweit bekannt und verbreitet
Einige Länder und deren Bezeichnungen für Blutwurst im Überblick:
- Polen (Kaszanka)
- Österreich (Blunzn)
- Italien (Sanguinaccio)
- Frankreich (Boudin Noir)
- England (Black Pudding)
- Nepal (Ragati)
- Norwegen (Blodpølse)
- Spanien (Morcilla)
- Russland (krovyanaya kolbasa)
- Thailand (Sai krok lueat)
Zugehörige Wurstsorte
Die Blutwurst gehört zu den Kochwürsten.
Wie schmeckt Blutwurst
Keine Angst, Blutwurst schmeckt nicht nach Blut. Blutwurst hat einen angenehm würzigen Geschmack. Verwendet man Blutwurst zum Kochen verleiht es dem Gericht ein deftiges Aroma.
Verzehr und Gerichte mit Blutwurst
Blutwurst kann kalt oder warm verzehrt werden. Meist wird Sie jedoch vor dem Verzehr erhitzt, indem man Sie im Wasserbad erwärmt oder in Stücken in der Pfanne anbrät. Beilagen sind üblicherweise Sauerkraut und Bratkartoffeln. Kalt schmeckt die Blutwurst am besten mit Kren und Senf.
Traditionelle Gerichte mit Blutwurst
Topfwurst (auch „Tote Oma“ oder „lose Wurst“ genannt) – Ein Gericht das aus Blutwurst oder Grützwurst hergestellt wird. Zur Zubereitung werden Zwiebelwürfel in einer Pfanne angebraten und zerkleinerte Grütz- oder Blutwurststücken zugegeben. Das Gericht wird solange in der Pfanne gebraten bis die Wurst eine breiige Konsistenz angenommen hat. Serviert werden zu dem Gericht Salzkartoffeln und Sauerkraut.
Himmel und Erde (im Rheinland auch „Himmel und Ääd“ genannt) – ist ein traditionelles Gericht aus dem deutschen-polnischen Raum das bereits seit dem 18. Jahrhundert bekannt ist. Bekannt ist es vor allem im Rheinland, Westfalen, Niedersachsen und Schlesien. Das Gericht erhielt seinen Namen durch den damals weit verbreiteten Begriff „Erdäpfel“ für Kartoffeln, da diese den Hauptbestandteil des Gerichts ausmachen. Der „Himmel“ steht hierbei für die Äpfel an den Bäumen und die „Erde“ für die Kartoffeln in der Erde. Zubereitet wird das Gericht in der Pfanne zusammen mit geräucherter Blutwurst, gerösteten Zwiebeln und Speck.
Blitz-Gröstel (Gröstl ist eine Ableitung von „Rösten“, einem regionalem Synonym für „Braten“) – eine deftige Spezialität aus der bayerischen Küche. Blitz-Gröstel sind eine Art Bratkartoffeln mit angebratenen Blutwurststücken. Zur Zubereitung werden Kartoffeln geschält in dünne Scheiben geschnitten, Zwiebeln in Ringe geschnitten, Gewürzgurken in Scheiben geschnitten und Blutwurst in Scheiben geschnitten (Bei Kunstdärmen den Darm entfernen).
Butterschmalz wird in einer Pfanne erhitzt. Die Bratkartoffeln werden bei mittlerer Hitze unter mehrmaligem Wenden goldgelb gebraten. Die zwiebeln werden zugegeben und für 2-3 Minuten mitgebraten.
Zuletzt den Inhalt der Pfanne auf einem Teller anrichten. Die Blutwurstscheiben werden nun in der Pfanne von beiden Seiten kurz für 1 Minute angebraten und zu den Bratkartoffeln gegeben. Alles mit Salz und Pfeffer Würzen und die Gewürzgurken auf dem Gericht verteilen.
Blunzengröstl (Österreichisch für „Blutwurst- Röstkartoffeln“) – Ein Gericht aus der Österreichischen Küche. Blunzen ist der Österreichische Begriff für Blutwurst. Hauptzutaten des Gerichts sind wie auch beim bayerischen Blitz-Gröstel Kartoffeln, Zwiebeln und Speck. Die Zubereitung erfolgt nach gleicher Vorgehensweise wie beim Blitz-Gröstel. Übliche Zutaten für diese Österreichische Spezialität sind Sauerkraut und Kraut- oder Blattsalat.
Haltbarkeit der Blutwurst
Da Blutwurst mit frischem Blut hergestellt wird, ist Ihre Haltbarkeit nur sehr begrenzt. Die Wurst sollte daher innerhalb von einer Woche verbraucht werden. Blutwurst in der Dose ist bedeutend länger haltbar, da Sie eingekocht ist.
Der weltweit größte Wettbewerb für die besten Blutwürste
Die Französische „Confrérie des Chevaliers du Goûte Boudin“ (Bruderschaft der Ritter der Blutwurst) veranstaltet zu Ehren der Blutwurst am dritten Wochenende im März einmal im Jahr den größten Blutwurstwettbewerb der Welt.
Die Veranstaltung findet in Mortagne-au-Perche im Süden der Normandie (Frankreich) statt. An dem Wettbewerb nehmen pro Jahr zwischen 400 und 600 Teilnehmer aus aller Welt teil. Die Gewinner des Wettbewerbs dürfen sich anschließend “Ritter der Blutwurst” nennen.
Nährwerte (pro 100g)
Kalorien | Eiweiß | Fett | Kohlenhydrate | Ballaststoffe |
309 | 12,1g | 29,0g | 0,1g | 0g |
Blutwurst - Eine der ältesten Wurstarten der Welt!
Die Blutwurst zählt zu den Kochwürsten und wird so bezeichnet, da zur Herstellung frisches Blut verwendet wird. Sie wird auch als Rotwurst oder Schwarzwurst bezeichnet. Die Hauptbestandteile der Blutwurst sind Schweineblut, Fett oder Speck, Schwarten und Gewürze. Hauptmerkmal der Blutwurst ist die zumeist dunkle-rötliche Farbgebung und die Schnittfähigkeit im erkalteten Zustand. Blutwurst ist in vielen Landesküchen vertreten, so auch in der Bayerischen Küche.
Herkunft und Geschichte der Blutwurst
Blutwurst gilt als einer der ältesten Wurstsorten der Menschheit und wurde nachweislich bereits in der Antike hergestellt und verzehrt.
Der griechische Dichter Homer erwähnte in der Antike im 18. Gesang seines Werkes „Odysee“ mit Blut und Fett gefüllte Ziegenmägen. Zitat aus der Odysee: „Ziegenmägen liegen im Feuer, die wir zum Nachtmahl hingelegt, nachdem mit Fett und mit Blut wir sie füllten“.
Ebenso gut überliefert ist die kraftspendende Blutsuppe der spartanischen Krieger aus dem klassischem Altertum (etwa 500 vor Christus). Bis zu Herstellung der uns bekannten Blutwurst war es ab diesem Zeitpunkt wohl nicht mehr weit. Der Legende nach ließ der Tyrann Lykorgos an seine Truppen als einzige Nahrung eine mystische schwarze Suppe mit Blut, Speck und Zwiebeln ausgeben durch die die Krieger Spartas unbezwingbar werden sollten.
Auch im alten Rom war die Blutwurst eine bekannte Spezialität. So findet man einige Erwähnungen zur Blutwurst durch den römischen Dichter Martial (40 bis ca. 104 nach Christus) und bei den Germanen. Die römische Blutwurst wurde als „Butulie“ bezeichnet. Die Römer verzehrten Blutwurst auf Ihren Festlichkeiten zu ehren der Götter.
Im Mittelalter wurde die Blutwurst mehrmals verboten aufgrund Ihrer Verbindung zu heidnischem Brauchtum. So kam es das der Papst LEO VI zwischen 928 und 929 folgendes Dekret erließ: „Wer Blut zu Speise umschafft, wird hart gegeißelt, bis die Haut geschoren und ewig aus dem Lande verbannt“.
Eine weitere Interessante Überlieferung der Blutwurst erfährt man von der Tradition der ehrwürdigen französischen „Confrérie des Chevaliers du Goűte-Boudin“ („Bruderschaft der Ritter der Blutwurst“) die aus Mortagne-au-Perchein (Normandie, Frankreich) stammt:
“.. denn schon maurische Eroberer sollen diese am Euphrat und am östlichen Mittelmeer geschätzte kulinarische Spezialität eingeführt haben, als sie durch die Landschaft Perche zogen. Sie errichteten ein Lager auf einer Anhöhe, die dann Mauritania, später Mortagne genannt wurde. Im Mittelalter verbreitete sich die Herstellung der Blutwurst, so dass der Ruf der Stadt bis in die Champagne und bis zu den Märkten von Flandern drang. Am Ende des dreißigjährigen Krieges nahmen die Engländer das Rezept auf ihre Insel mit und als in den Religionskriegen die Hugenotten aus Frankreich vertrieben wurden, gelangte diese Speise auch in die alemannischen Länder, wo sie zwar schon bekannt war, aber anders zubereitet wurde. Die Tradition der Blutwurst blieb vor allem auf dem Land erhalten, wurde durch vielfältige Erfahrungen und Versuche bereichert und hat im 21. Jahrhundert wohl ihren höchsten Grad der Vollkommenheit erreicht“.
Der Grundgedanke bei der Blutwurstherstellung war sicherlich, dass man versuchte stets so viel wie möglich vom geschlachteten Tier zu verwendenden und zu Wurst zu verarbeiten. So wurden auch Innereien und Blut für die Wurstherstellung verwendet. Die Blutwurstherstellung zählt daher zu den traditionellen Rezepturen der Wurstherstellung.
In der heutigen modernen industriellen Schlachtverarbeitung ist Blut nur noch ein Nebenprodukt, das bei der Wurstherstellung nur noch in geringen Mengen (und meist in gepökelter Form) eingesetzt wird.
Zutaten und Herstellung der Blutwurst
Abhängig von der Rezeptur besteht Blutwurst in der Regel zu etwa 60-80% aus zerkleinerter und gegarter Schweineschwarte und 20-40% Schweineblut. Weitere Zutaten sind in der Regel gegarte Speckwürfel, gepöckeltes Fleisch, Innereien, getrocknete Brotwürfel, Grütze, Zwiebeln, Milch oder Sahne. Typische Gewürze der Blutwurst sind Salz, Majoran, Piment, Macisblüte und in seltenen Fällen auch Thymian.
Zur Herstellung von Blutwurst werden zunächst Schwarten vom Schwein durch Kochen in Wasser oder Brühe gegart. Anschließend werden die gekochten Schwarten zusammen mit Zwiebeln im Kutter zerkleinert und mit Schweineblut zu einem feinkörnigem Brei vermengt. Der Brei wird gewürzt und in Wursthüllen (Darm oder Magen), Kunstdärme, Gläser oder Dosen gefüllt. Je nach Zubereitungsart werden die Würste nach dem Abfüllen in kochendem Wasser oder über Wasserdampf gegart. Einige Sorten werden nach dem Garprozess noch über Kaltrauch geräuchert oder getrocknet, was die Haltbarkeit der Wurst bedeutend erhöht.
Durch das Garen gerinnt das Bluteiweiß in der Wurst, wodurch Sie die typische rot-schwarze Farbe erhält. Zudem erstarrt die Gelatine der Schwarte beim Abkühlen, wodurch die Blutwurst schnittfest wird.
Warum heißt die Blutwurst eigentlich Blutwurst?
Die Wurst wird als Blutwurst bezeichnet, weil bei der Herstellung ein großer Anteil Blut verwendet wird. Zumeist wird hier Schweineblut verwendet. Der Anteil an Schweineblut liegt je nach Rezeptur bei ca. 20-40%.
Weitere Bezeichnungen der Blutwurst
Blutwurst wird häufig auch als Rotwurst oder Schwarzwurst bezeichnet.
Weitere Bezeichnungen anderer Regionen und spezieller Varianten sind:
- Tiegelwurst (Sachsen)
- Gribenwurst (Verbreitet im nord- und ostdeutschen Raum)
- Puttes (Aachener Bezeichnung für eine Blutwurst)
- Flönz (Rheinländische Bezeichnung)
- Blunzen (Österreichische Bezeichnung)
Variationen und Verbreitung der Blutwurst
Die Wurst stammt aus europäischen Raum. Über die Jahrtausende haben sich eine Vielzahl an verschiedenen Blutwurstvariationen entwickelt. Die Bekanntesten sind nachfolgend aufgelistet:
- Westfälische Möppkenbrot (Westfälische Blutwurstspezialität)
- Rote Grützwurst (Verbreitet im nord- und ostdeutschen Raum)
- Flönz (Blutwurstspezialität aus dem Rheinland)
- Öcher Puttes (Aachener Blutwurstspezialität)
- Beutelwurst (Westfälische Blutwurstspezialität)
- Kaszanka (Blutwurst mit Graupen; Polnische Blutwurstspezialität)
- Morcilla de Burgos, Morcilla de Jaén oder Morcilla de verduras (Spanische Blutwurstspezialitäten)
- Mustamakkara (Finnische Blutwurstspezialität die heiß mit Preiselbeerkonfitüre gegessen wird)
- Mutura (Kenianische Blutwurst mit Schafsblut und spezieller Gewürzmischung die aus Ingwer, Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Koriander und Piri-Piri-Schoten besteht)
Die Blutwurst ist Weltweit bekannt und verbreitet
Einige Länder und deren Bezeichnungen für Blutwurst im Überblick:
- Polen (Kaszanka)
- Österreich (Blunzn)
- Italien (Sanguinaccio)
- Frankreich (Boudin Noir)
- England (Black Pudding)
- Nepal (Ragati)
- Norwegen (Blodpølse)
- Spanien (Morcilla)
- Russland (krovyanaya kolbasa)
- Thailand (Sai krok lueat)
Zugehörige Wurstsorte
Die Blutwurst gehört zu den Kochwürsten.
Wie schmeckt Blutwurst
Keine Angst, Blutwurst schmeckt nicht nach Blut. Blutwurst hat einen angenehm würzigen Geschmack. Verwendet man Blutwurst zum Kochen verleiht es dem Gericht ein deftiges Aroma.
Verzehr und Gerichte mit Blutwurst
Blutwurst kann kalt oder warm verzehrt werden. Meist wird Sie jedoch vor dem Verzehr erhitzt, indem man Sie im Wasserbad erwärmt oder in Stücken in der Pfanne anbrät. Beilagen sind üblicherweise Sauerkraut und Bratkartoffeln. Kalt schmeckt die Blutwurst am besten mit Kren und Senf.
Traditionelle Gerichte mit Blutwurst
Topfwurst (auch „Tote Oma“ oder „lose Wurst“ genannt) – Ein Gericht das aus Blutwurst oder Grützwurst hergestellt wird. Zur Zubereitung werden Zwiebelwürfel in einer Pfanne angebraten und zerkleinerte Grütz- oder Blutwurststücken zugegeben. Das Gericht wird solange in der Pfanne gebraten bis die Wurst eine breiige Konsistenz angenommen hat. Serviert werden zu dem Gericht Salzkartoffeln und Sauerkraut.
Himmel und Erde (im Rheinland auch „Himmel und Ääd“ genannt) – ist ein traditionelles Gericht aus dem deutschen-polnischen Raum das bereits seit dem 18. Jahrhundert bekannt ist. Bekannt ist es vor allem im Rheinland, Westfalen, Niedersachsen und Schlesien. Das Gericht erhielt seinen Namen durch den damals weit verbreiteten Begriff „Erdäpfel“ für Kartoffeln, da diese den Hauptbestandteil des Gerichts ausmachen. Der „Himmel“ steht hierbei für die Äpfel an den Bäumen und die „Erde“ für die Kartoffeln in der Erde. Zubereitet wird das Gericht in der Pfanne zusammen mit geräucherter Blutwurst, gerösteten Zwiebeln und Speck.
Blitz-Gröstel (Gröstl ist eine Ableitung von „Rösten“, einem regionalem Synonym für „Braten“) – eine deftige Spezialität aus der bayerischen Küche. Blitz-Gröstel sind eine Art Bratkartoffeln mit angebratenen Blutwurststücken. Zur Zubereitung werden Kartoffeln geschält in dünne Scheiben geschnitten, Zwiebeln in Ringe geschnitten, Gewürzgurken in Scheiben geschnitten und Blutwurst in Scheiben geschnitten (Bei Kunstdärmen den Darm entfernen).
Butterschmalz wird in einer Pfanne erhitzt. Die Bratkartoffeln werden bei mittlerer Hitze unter mehrmaligem Wenden goldgelb gebraten. Die zwiebeln werden zugegeben und für 2-3 Minuten mitgebraten.
Zuletzt den Inhalt der Pfanne auf einem Teller anrichten. Die Blutwurstscheiben werden nun in der Pfanne von beiden Seiten kurz für 1 Minute angebraten und zu den Bratkartoffeln gegeben. Alles mit Salz und Pfeffer Würzen und die Gewürzgurken auf dem Gericht verteilen.
Blunzengröstl (Österreichisch für „Blutwurst- Röstkartoffeln“) – Ein Gericht aus der Österreichischen Küche. Blunzen ist der Österreichische Begriff für Blutwurst. Hauptzutaten des Gerichts sind wie auch beim bayerischen Blitz-Gröstel Kartoffeln, Zwiebeln und Speck. Die Zubereitung erfolgt nach gleicher Vorgehensweise wie beim Blitz-Gröstel. Übliche Zutaten für diese Österreichische Spezialität sind Sauerkraut und Kraut- oder Blattsalat.
Haltbarkeit der Blutwurst
Da Blutwurst mit frischem Blut hergestellt wird, ist Ihre Haltbarkeit nur sehr begrenzt. Die Wurst sollte daher innerhalb von einer Woche verbraucht werden. Blutwurst in der Dose ist bedeutend länger haltbar, da Sie eingekocht ist.
Der weltweit größte Wettbewerb für die besten Blutwürste
Die Französische „Confrérie des Chevaliers du Goûte Boudin“ (Bruderschaft der Ritter der Blutwurst) veranstaltet zu Ehren der Blutwurst am dritten Wochenende im März einmal im Jahr den größten Blutwurstwettbewerb der Welt.
Die Veranstaltung findet in Mortagne-au-Perche im Süden der Normandie (Frankreich) statt. An dem Wettbewerb nehmen pro Jahr zwischen 400 und 600 Teilnehmer aus aller Welt teil. Die Gewinner des Wettbewerbs dürfen sich anschließend “Ritter der Blutwurst” nennen.
Nährwerte (pro 100g)
Kalorien | Eiweiß | Fett | Kohlenhydrate | Ballaststoffe |
309 | 12,1g | 29,0g | 0,1g | 0g |